
Archegos war ein kleiner Hedgefonds, der vom ehemaligen Tiger-Manager Bill Hwang geleitet wurde und sich auf riskante Wetten auf Aktienkurse konzentrierte. Im März 2021 kündigte die Bank an, dass sie in Zusammenhang mit Archegos Verluste von 4,7 Milliarden US-Dollar verbuchen musste, da der Fonds seine Positionen nicht aufrechterhalten konnte und gezwungen war, Aktien im großen Stil zu verkaufen.
Dies war jedoch nur der Anfang. Nur wenige Wochen später gab die Bank bekannt, dass sie erhebliche Verluste aufgrund ihrer Beziehung zum inzwischen insolventen britischen Finanzdienstleister Greensill Capital erleiden würde. Die Bank hatte eng mit Greensill zusammengearbeitet und dabei geholfen, Wertpapiere zu strukturieren und zu verkaufen. Als Greensill jedoch Insolvenz anmeldete, verlor die Bank geschätzte 1,7 Milliarden US-Dollar.
Das Debakel führte zu einem massiven Rückgang des Aktienkurses der Bank, der innerhalb weniger Wochen um rund ein Drittel fiel. Der Vorstandsvorsitzende der Bank, Thomas Gottstein, räumte ein, dass die Bank “Fehler gemacht” hatte und dass “Vertrauen und Glaubwürdigkeit” der Bank auf dem Spiel standen. Im Zuge der Ereignisse kündigten mehrere hochrangige Führungskräfte der Bank, darunter der Risikochef und der Leiter der Investmentbank, ihren Rücktritt an.
Die Bank hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie es zu den Verlusten kommen konnte und welche Schritte unternommen werden müssen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet und die Bank aufgefordert, ihre Risikomanagement- und Compliance-Systeme zu verbessern.
Die Auswirkungen des Skandals auf die Bank sind noch nicht abzusehen, aber es ist klar, dass das Vertrauen in die Bank geschwächt ist und dass sie möglicherweise vor erheblichen Herausforderungen steht, um es wiederherzustellen. Der Vorfall hat auch die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich gezogen und möglicherweise Konsequenzen für die Branche insgesamt.
Insgesamt zeigt das Debakel der Credit Suisse, wie wichtig es ist, dass Banken ein angemessenes Risikomanagement und eine effektive Compliance aufrechterhalten.